Faszination Oldtimerhobby

Worin besteht überhaupt die Faszination, sich mit historischen Fahrzeugen zu beschäftigen?

So unterschiedlich, wie die Fahrzeuge aus der, mehrere Epochen umfassenden, Fahrzeug-Historie, so verschieden sind die Menschen und ihre Motive für das gemeinsame Hobby. Bei näherer Betrachtung lassen sich sieben Kategorien ausmachen:

DESIGNENTHUSIASMUS

TECHNISCHE BEGEISTERUNG

HANDWERKLICHE HERAUSFORDERUNG

AUTOMOBILES GESCHICHTSVERSTÄNDNIS

FAHRSPAß

GOLDGRÄBERSTIMMUNG

OLDTIMERVERANSTALTUNGEN

Auch Kombinationen der skizzierten Motive in allen denkbaren Facetten lassen sich problemlos in jedem Old- und Youngtimerfreund integrieren. Dies ist der Stoff, der Alt und Jung zusammenhält.

Über DESIGN ließ sich schon immer trefflich diskutieren. Obwohl das Design im Automobilbau auch künstlerische Aspekte aufweisen kann, kommt es, im Gegensatz zur Kunst, sehr viel mehr darauf an, den Geschmack einer breiten Käuferschicht zu treffen. Jedenfalls dann, wenn man finanziell überleben möchte. Vielleicht war das mit ein Grund, weshalb in den Anfangsjahren von den Automobilherstellern überwiegend nur das Chassis und der Motor produziert wurden. Für den Karosseriebau gab es eine Vielzahl individueller Handwerksbetriebe. Allerding waren diese Fahrzeuge für die Masse unerschwinglich. Aber auch mit Beginn der industriellen Massenproduktion wurde Wert auf individuelles Design gelegt, wohingegen bei heutigen Modellen oft der Eindruck von Austauschbarkeit entsteht.

Bei der TECHNISCHEN BEGEISTERUNG steht der Respekt vor der damaligen Ingenieurskunst im Vordergrund. Am Anfang steht immer eine Idee, deren Umsetzung oft von Rückschlägen begleitet wird und daher einen unerschütterlichen Glauben an den Erfolg verlangt. Umso bemerkenswerter sind die Innovationen aus der Pionierzeit des Automobilbaues, zumal man berücksichtigen muß, dass die Präzision mit den ehemals zur Verfügung stehenden Herstellungsmethoden und Werkzeugen von den heutigen Möglichkeiten astronomisch weit entfernt war.

Nicht nur gelernte Automechaniker, auch Autodidakten mit zwei rechten Händen lieben die HANDWERKLICHE HERAUSFORDERUNG, wenn es darum geht, wieder etwas in Ordnung oder zum Laufen zu bringen, ob es die Technik, die Elektrik oder die Karosserie ist. Nicht immer muß es gleich ein kompletter Neuaufbau sein, obwohl diese Art der Restaurierung zu Recht als hohe Kunst unter den Oldtimerfreunden gilt. Dies setzt jedoch nicht nur ein umfassendes Wissen über das zu restaurierende Fahrzeug voraus, sondern auch eine entsprechende Werkstattausrüstung. Aber Erfolgserlebnisse lassen sich auch bei der Restaurierung einzelner Teile erzielen, je nach selbstgewähltem Anspruch.

Die GESCHICHTE des Automobilbaues, aber auch die Historie der Motorräder bietet viele spannende Facetten. Ob es die Automarken sind, von denen heute eine Vielzahl gar nicht mehr existiert, oder die Personen, Erfinder, Fabrikanten und Rennfahrer. Sie alle erzählen von der wechselvollen Geschichte des motorisierten Fahrzeugbaues und sind untrennbar mit ihr verbunden.

Ob in einem Rolls Royce Silver Ghost oder in einem Opel Olympia Rekord P1, ob in einem Porsche 356 oder in einem Ford Mustang, die Ausfahrten in unseren historischen Fahrzeugen werden zu unvergesslichen Erlebnissen. Dabei spielt die Geschwindigkeit, jedenfalls für die meisten von uns, keine Rolle. Auf den FAHRSPAß kommt es an. Und der ist mit modernen Fahrzeugen nicht zu erreichen, auch wenn Brems- und Lenkmanöver bei schweren Vorkriegsmodellen den ganzen Mann oder die ganze Frau fordert.

Die früheren Goldgräber freuten sich riesig, wenn sie nach langer, mühevoller Arbeit ein kleines Klümpchen des begehrten Edelmetalls fanden. Oldtimerbesitzer suchen zwar nicht nach Gold, aber die Freude über ein lange gesuchtes, seltenes Ersatzteil ist nahezu identisch. Diese Art von GOLDGRÄBERSTIMMUNG ist es, die zu häufigen Besuchen von Teilemärkten verführt und durchaus ansteckend sein kann.

Erfahrungen gesammelt zu haben und Informationen zu besitzen ist ein großer Schatz, gerade auch beim Oldtimerhobby. Was liegt da näher, als diesen Erfahrungsschatz bei OLDTIMERVERANSTALTUNGEN beim Zusammentreffen von Oldtimerenthusiasten zu erweitern und nebenbei Kontakte zu knüpfen und Bezugsquellen zu erschließen. Gleichzeitig wird das Ziel verfolgt, das automobile Kulturgut der Öffentlichkeit zu präsentieren, verbunden mit der sachlichen Aufklärung über Mobilitätsfragen. Vintage Races mit Fahrzeugen, die vor 1950 gebaut wurden, stellen eine interessante und eindrucksvolle Ergänzung dar.